Kreativer Diebstahlschutz PDF Drucken E-Mail

Diebstahlschutz bei Fahrrädern ist vor allem in den Städten ein heftiges Thema. Elektro-Fahrräder sind davon zwar weniger betroffen - dennoch lohnt sich ein Blick auf die Möglichkeiten.

These: Ein Fahrrad mit wirksamem "eingebauten" Diebstahlschutz reist immer Haustür-zu-Haustür. Wenn man keine Angst haben braucht, dass das Fahrrad beim Abstellen gestohlen wird, reist man immer Haustür-zu-Haustür. Die Zeitersparnis ist mitunter erheblich: Kein Einsperren des Fahrrades im Keller, keine aufwändige Suche nach geeigneten Abstellmöglichkeiten, nach Möglichkeit nicht mal ein aufwändiges Herumfummeln mit Schlössern (einfache Laufradsperre wie früher mal reicht) etc.

Vorweg: Wer stiehlt (E-)Fahrräder zu welchem Zweck?

  • Profis zum Zweck des Wieder-Verkaufes
  • Gelegenheitsdiebe (meist zum Zweck der Selbst-Verwendung)

Gegen Gelegenheitsdiebe hilft meist ein billiges Schloss, und ein Fahrrad das möglichst nicht unmittelbar brauchbar ist (oder so aussieht). Gegen Profis hilft das beste Schloss nicht, die haben sehr effiziente Schneidwerkzeuge, Nachschlüsselsysteme, etc. Hier hilft nur, das Fahrrad als ganzes und in Teilen möglichst "unverkäuflich" zu machen, dh der Verkehrswert keines Teiles darf mehr als ein paar € sein.

Der obigen Analyse folgend, ist eine bewährte Strategie das grobe Verunstalten ohne technische Relevanz. Es mag schmerzhaft sein, das eigene (schöne) Fahrrad zu verustalten - aber es kann im Bezug auf Diebstahlschutz sehr effizient sein.

Praktische Tips zum Verunstalten gibt es genügend im Netz, eine der empfehlenswerten Seiten ist zb diese hier. Darüber hinausgehend gibt es insb. beim E-Fahrrad noch einige Besonderheiten:

Blei-Akkus am Fahrrad bewirken eine erhebliche Gewichtszunahme. Insb. das einfach Wegtragen wird erheblich erschwert bis unmöglich. (Uns sind keine Fälle bekannt, wo ein E-Fahrrad mit Blei-Akkus gestohlen wurde).

Auch wertvollere, leichtere Akkus lassen sich so verpacken, dass sie eher wie ein explosives Objekt aussehen als ein Akku - und somit für Diebe uninteressant.

Da man beim E-Fahrradfahren meist weniger schaltet als beim normalen Fahrradfahren, kann überlegt werden, das Schaltwerk ganz oder teilweise zu deaktivieren, oder gar die Schaltmechanik komplett zu demontieren. Damit wird das Fahrrad auch für Gelegenheitsdiebe weniger attraktiv.

Das in vielen Städten praktizierte extreme "Salzstreuen" im Winter, kann gut für die schnelle Verrostung von technisch irrelevanten Teilen genutzt werden. Besonders wirksam ist dies zb auf den Aussenseiten der Fahrradkette: In der Mitte wird die Kette geölt und bleibt damit leichtlaufend, auf den Aussenseiten sieht sie nach kurzer Zeit aus, als wäre das Fahrrad schon seit Jahren fahruntüchtig. Ein solcherart präpariertes Rad braucht manchmal gar nicht mehr abgesperrt zu werden.

 

 

Bild: Effekte der exzessiven Salzstreuung in der Stadt, in einem ganz normalen Winter. So macht man im Hinblick auf Diebstahlschutz aus der Not eine Tugend. Das Foto ist übrigens nicht gestellt sondern echt - das Fahrrad ist fast jeden Tag im Einsatz.