Drehmomentstütze PDF Drucken E-Mail

Ein VR-Nabenmotor bringt ein Drehmoment ins Spiel, wo vorher keines war: beim Beschleunigen versucht sich seine Achse aus der Umklammerung des Ausfallendes zu befreien, und kann, wenn er schlecht montiert ist, im Extremfall die Ausfallenden abbrechen.

Die Folgen können dramatisch sein: Das Motorkabel wird in so einem Fall meist am Achsende beschädigt und ist schwer zu reparieren, aber schlimmer noch, auch ein Sturz kann die Folge sein.

Der optimalen Montage eines VR-Motors sollte daher grosse Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Unsere Motoren kommen standardmässig mit 2 Nasenscheiben, die im Normalfall das Drehmoment gut aufnehmen können. Wer diesen Scheiben nicht traut, kann darüber hinaus zusätzlich unsere 5mm Stahl-Drehmomentstützen (DMS) mit langem Hebelarm montieren, die es für 12 und 14mm jeweils in 3 Varianten gibt:

  • Achs-Abflachung ist 45° zum Hebelarm verdreht und in Längsrichtung gekröpft (Bild A): oft für Federgabeln
  • Achs-Abflachung ist 45° zum Hebelarm verdreht (Bild B): Oft für Normal-Gabeln
  • Achs-Abflachung ist 0° zum Hebelarm verdreht (Bild C): Oft für Liegeräder

Wenn Sie nicht genau wissen was Sie tun, verwenden Sie zur Umrüstung bitte Stahlgabeln ohne Federung. Komfort mit Elektrofahrrädern wird eher durch Ballonreifen (zb Big Apple, Fat Frank ua) erreicht, als durch (störungsanfällige) Federgabeln.

Eine Stahlgabel kann kaum brechen, bei einer Alu-Gabel kann schon ein kleiner Montagefehler zur Katastrophe führen (obwohl ein korrekt montierter Motor in einer Alugabel eine gute und dauerhafte Lösung sein kann).

Die Drehmomentstütze sollte im allgemeinen auf der Seite montiert werden, auf der der Kabelauslass nicht ist (also bei Getriebemotoren links), da dort die Achse voll ist, und daher mehr Moment aufnehmen kann.

Meist wird die DMS ausserhalb des Gabelbeines montiert, manchmal ist es aber einfacher, sie innerhalb zu montieren (wenn das Gabelbein innen "glatt" ist und aussen sehr stark gewölbt).

   

 

Alternativen zur Drehmomentstütze

Drehmomentstützen können eine gute Lösung sein, haben aber gerade mit modernen Gabeln 2 Nachteile: da die Gabelbeine oft sehr rasch nach oben hin "dick" werden, muss die DMS heftig verformt werden, um sich gut anpassen zu können. Dazu kommt, dass ein allfälliger Ein- und Ausbau des Laufrades erheblich erschwert wird (und das gerade beim VR, wo sich viele Leute einen einfachen Ausbau wünschen, zb für den Transport des Fahrrades im oder am Auto).

Aus diesen Gründen kann auch ein anderer Weg zu einer sicherheitstechnisch guten Lösung ins Auge gefasst werden: das "Auffüllen" eventueller Tiefsicken und Gabelbein-Rundungen mit speziellen Beilagscheiben (Türscharnierscheiben) und/oder Rohrstücken, bis eine ebene Auflagefläche für die Achsmutter entsteht.

Ein grosses Problem von modernen Gabeln ist deren Konstruktion im Hinblick auf Schnellspanner: Oft ist die Aussenseite der Ausfallenden nicht glatt, sondern mit einer Tiefsicke versehen, in die die Schnellspannmutter versenkt werden kann (Aussendurchmesser <20mm). Zudem sind die Gabelbeine oft bis in den Bereich der Ausfallenden "pombiert", dh es gibt keine ebene Auflagefläche.

Durch das Auffüllen dieser Zonen wird der Druck von der Achsmutter gleichmässig auf das Ausfallende weitergeleitet, und verhindert auf diese Art gefährliche Risse, die durch ein Anpressen der Mutter auf eine nicht-ebene Fläche entstehen können.